Fragen Sie 1
Abnorme Herzgrößen. Welche dieser Aussagen ist falsch?
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Richtig.
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Richtig.
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Falsch. Bei der Herzvermessung nach Buchanan (Vertebral heart scale oder VHS) wird die Herzgröße auf die Länge der Wirbelkörper bezogen, beginnend am kranialen Rand des Th4. Die Atmung hat also keinen Einfluss auf die Messergebnisse.
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Richtig
Fragen Sie 2
2. In diesen Aufnahmen erscheint der Herzschatten verkleinert. Welche der folgenden Ursachen ist nicht für eine Verkleinerung des Herzschattens verantwortlich?
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Falsch. In diesen Fällen können die Röntgenaufnahmen Hinweise auf eine Mikrokardie zeigen.
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Richtig. Von den Erkrankungen der Nebennieren kann nur der Hypoadrenokortizismus (Addison-Krankheit) eine sekundäre Mikrokardie infolge einer Hypovolämie verursachen. Eine weitere häufige Ursache ist ein hypovolämischer Schock. Mögliche Ursachen einer Pseudomikrokardie sind Aufnahmen bei maximaler Inspiration oder bei Hunden mit tiefem, schmalem Brustkorb, wie zum Beispiel Windhunden.
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Falsch. In diesen Fällen können die Röntgenaufnahmen Hinweise auf eine Mikrokardie zeigen.
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Falsch. In diesen Fällen können die Röntgenaufnahmen Hinweise auf eine Mikrokardie zeigen.
Fragen Sie 3
Thoraxröntgenaufnahmen eines 12 Jahre alten Spaniels mit linksseitigem, apikalem systolischem Herzgeräusch. Welche der folgenden Aussagen ist richtig?
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A. FALSCH. Eine Dilatation des Truncus pulmonalis ist nicht zu erkennen, insbesondere in der dorsoventralen Projektion (1 bis 2 Uhr). Im vorliegenden Fall ist die Trachea in dorsale Richtung verschoben. Zu erkennen ist eine Ektasie des linken Vorhofs und des linken Herzohrs. Auch das rechte Herz ist vergrößert und kugelig abgerundet. Diese Befunde sprechen für eine generalisierte Kardiomegalie (linksseitig und rechtsseitig) ohne Anzeichen eines Lungenödems. In etwa 17 % aller Fälle degenerativer AV-Klappenerkrankungen sind sowohl die Mitralklappen als auch die Trikuspidalklappen betroffen. Eine weitere Differenzialdiagnose ist die dilatative Kardiomyopathie. without signs of pulmonary oedema. In degenerative AV valve disease, an association of mitral and tricuspid disease is reported in about 17 % of cases. Dilated cardiomyopathy is another differential.
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RICHTIG. Die Dilatation des linken Vorhofs ist eine mögliche sekundäre Folge einer Mitralklappeninsuffizienz. Die häufigste Ursache der Mitralklappeninsuffizienz beim Hund ist eine auch als Mitralendokardiose bezeichnete degenerative Mitralklappenerkrankung. In etwa 17 % aller Fälle degenerativer AV-Klappenerkrankungen sind sowohl die Mitralklappen als auch die Trikuspidalklappen betroffen. Bei dilatativer Kardiomyopathie kommt es zu Mitralregurgitation, da der Mitralring infolge einer Überdehnung des gesamten Klappenapparates erweitert ist. In seltenen Fällen ist die Mitralklappeninsuffizienz die Folge einer Mitralklappenendokarditis.
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FALSCH. Wir erkennen hier auch eine rechtsseitige Kardiomegalie. In etwa 17 % aller Fälle degenerativer AV-Klappenerkrankungen sind sowohl die Mitralklappen als auch die Trikuspidalklappen betroffen. Diese Befunde sprechen für eine generalisierte Kardiomegalie ohne Anzeichen eines Lungenödems. Ein Herzultraschall ist zu empfehlen.
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FALSCH. Wir erkennen hier auch eine hochgradige linksseitige Kardiomegalie. Die Trachea ist in dorsale Richtung verschoben. Die Aufnahmen zeigen eine Ektasie des linken Vorhofs und des linken Herzohrs. Das rechte Herz ist vergrößert und kugelig abgerundet. In etwa 17 % aller Fälle degenerativer AV-Klappenerkrankungen sind sowohl die Mitralklappen als auch die Trikuspidalklappen betroffen. Diese Befunde sprechen für eine generalisierte Kardiomegalie ohne Anzeichen eines Lungenödems. Ein Herzultraschall ist zu empfehlen.
Fragen Sie 4
Die folgenden Röntgenaufnahmen stammen von einem Hund, der mit Lethargie und blassen Schleimhäuten vorgestellt wurde. Welche der folgenden Herzerkrankungen ist bei diesem Patienten am wahrscheinlichsten?
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FALSCH. Bei dilatativer Kardiomyopathie (DCM) besteht in der Regel eine Dilatation des linken Vorhofs, erkennbar insbesondere im kaudodorsalen Bereich des Herzschattens. Mit fortschreitender Erkrankung können sich auch ein perihiläres Ödem und eine venöse Stauung entwickeln.
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FALSCH. Bei hypertropher Kardiomyopathie (HCM) erkennen wir eine Vergrößerung des linken Vorhofs, gelegentlich einhergehend mit einem Lungenödem. Aufgrund des pathomorphologischen Wesens dieser Erkrankung (konzentrische Hypertrophie) ist die Röntgendiagnostik jedoch kein besonders sensitives Verfahren für den Nachweis einer HCM. Bei Hunden ist die HCM extrem selten, während es sich bei der Katze um die häufigste Herzerkrankung handelt.
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RICHTIG. Das Herz ist deutlich vergrößert und hat in beiden Projektionen eine rundliche Form. Die Konturen der Blutgefäße sind deutlich zu erkennen, ebenso wie die sich recht klar abzeichnende Kontur des Herzschattens. Es besteht weder eine Dilatation des linken Vorhofs, noch eine Stauung der Lungenvenen. Ein Perikarderguss kann mit einem zum Teil sehr geringgradigen Pleuraerguss einhergehen. Perikardergüsse sind gelegentlich sehr subtil ausgeprägt und schwierig zu diagnostizieren. Ein Herzultraschall dient der Bestätigung der Diagnose eines Perikardergusses und zeigt in vielen Fällen Hinweise auf eine Herztamponade (Kompression und Kollaps des rechten Vorhofs in der Diastole infolge des erhöhten intraperikardialen Drucks). Die Herztamponade verursacht eine kongestive Rechtsherzinsuffizienz, die im Röntgenbild oft einen erhöhten Durchmesser der Vena cava caudalis, eine Hepatomegalie und Aszites erkennen lässt.
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FALSCH. Massive Vergrößerungen des Herzschattens (links- und rechtsseitig, also abgerundeter, kugelförmiger Herzschatten) sind in der Regel die Folge eines Perikardergusses oder einer dilatativen Kardiomyopathie (oder anderer Zustände mit Volumenüberladung im Endstadium). Bei Kardiomegalie infolge einer kongestiven Herzinsuffizienz würden wir den Herzschatten “deformierende” Vorwölbungen der dilatierten Herzkammern sehen. In den vorliegenden Röntgenaufnahmen ist der Herzschatten jedoch kugelförmig und spricht damit für einen Perikarderguss. Zu beachten ist, dass die Lungengefäße bei einem Perikarderguss eine physiologische oder verringerte Größe haben, während sie bei DCM in der Regel vergrößert sind. Eine kongestive Herzinsuffizienz kann linksseitig oder rechtsseitig sein: Bei Linksherzinsuffizienz sind die Lungenvenen gestaut, bei Rechtsherzinsuffizienz ist die Vena cava caudalis gestaut. In den vorliegenden Aufnahmen ist die Lunge gut ventiliert, und die Größe der Blutgefäße gibt keinen Hinweis auf eine venöse Stauung oder ein Lungenödem.
Fragen Sie 5
Diese Aufnahmen zeigen den Thorax eines 7 Monate alten Deutschen Schäferhundewelpen mit einem lauten, holosystolischen Herzgeräusch und Leistungsintoleranz.
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FALSCH. Eine bronchiale Verschattung ist hier nicht zu erkennen. In der dorsoventralen Projektion hat der Herzschatten eine gestreckte Form. Das Herz ist insgesamt vergrößert mit einer Ektasie des Truncus pulmonalis. Die Lungengefäße sind vermehrt gezeichnet und abnorm deutlich sichtbar (vermehrte vaskuläre Zeichnung). Diese Befunde sprechen für einen Ductus arteriosus persistens, eine Missbildung, für die Deutsche Schäferhunde prädisponiert sind.
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FALSCH. Hier ist das Herz insgesamt vergrößert, und es liegt eine Ektasie des Truncus pulmonalis vor. Die Lungengefäße sind vermehrt gezeichnet und abnorm deutlich sichtbar (vermehrte vaskuläre Zeichnung). Diese Befunde sprechen für einen Ductus arteriosus persistens, eine Missbildung, für die Deutsche Schäferhunde prädisponiert sind.
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RICHTIG. Ein Ductus arteriosus persistens führt im typischen Fall zu einem Links/Rechts-Shunt, da der Blutdruck in der Aorta höher ist als der Blutdruck in der Arteria pulmonalis. Dies führt zu einem vermehrten Blutfluss in die Lungengefäße (pulmonale Hyperzirkulation) und damit zu einer Dilatation der Lungenvenen und der Lungenarterien, die sich im Röntgenbild als vermehrte Gefäßzeichnung darstellt. Je nach Schweregrad und Fortschreiten der Erkrankung kommt es zu einer Dilatation des Aortenbogens und der A. pulmonalis, die zur Entstehung spezifisch lokalisierter Ektasien führen kann. Der linke Vorhof erweitert sich, und schließlich wird die Volumenüberladung auch eine linksventrikuläre Kardiomegalie verursachen. Das Herz nimmt dann eine insbesondere in der dorsoventralen Aufnahme sichtbare länglich gestreckte Form an. In den am weitesten fortgeschrittenen Stadien kann auch ein Lungenödem erkennbar sein. Der Deutsche Schäferhund besitzt eine besondere Prädisposition für einen Ductus arteriosus persistens.
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FALSCH. Tiere mit Ductus arteriosus persistens mit Shuntumkehr (Rechts/Links-Shunt) haben Gefäße einer physiologischen oder reduzierten Größe. In der Regel ist auch eine rechtsseitige Kardiomegalie zu erkennen.
Fragen Sie 6
Rechte laterale und dorsoventrale Aufnahme des Thorax eines Boxers mit hochgradigem, systolischem Herzgeräusch über der linken Herzbasis. Diese Aufnahmen sprechen für eine:
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A. FALSCH. Wir erkennen hier eine hochgradige Dilatation der Aorta, die insbesondere in der lateralen Aufnahme gut zu erkennen ist und dem Herzschatten ein gestrecktes Erscheinungsbild verleiht. Der linke Vorhof ist geringgradig dilatiert. Der linke Ventrikel erscheint kugelig abgerundet. Zusammen mit den Ergebnissen der klinischen Untersuchung sprechen diese Röntgenbefunde für eine hochgradige Aorten- oder Subaortenstenose. Zur Beurteilung des Grades der Stenose ist ein Herzultraschall zu empfehlen.
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B. FALSCH. Wir erkennen hier eine hochgradige Dilatation der Aorta, die insbesondere in der lateralen Aufnahme gut zu erkennen ist und dem Herzschatten ein gestrecktes Erscheinungsbild verleiht. Der linke Vorhof ist geringgradig dilatiert. Der linke Ventrikel erscheint kugelig abgerundet. Zusammen mit den Ergebnissen der klinischen Untersuchung sprechen diese Röntgenbefunde für eine hochgradige Aorten- oder Subaortenstenose. Zur Beurteilung des Grades der Stenose ist ein Herzultraschall zu empfehlen.
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C. RICHTIG. Wir erkennen hier eine hochgradige Dilatation der Aorta, die insbesondere in der lateralen Aufnahme gut zu erkennen ist und dem Herzschatten ein gestrecktes Erscheinungsbild verleiht. Der linke Vorhof ist geringgradig dilatiert. Der linke Ventrikel erscheint kugelig abgerundet. Zusammen mit den Ergebnissen der klinischen Untersuchung sprechen diese Röntgenbefunde für eine hochgradige Aorten- oder Subaortenstenose. Zur Beurteilung des Grades der Stenose ist ein Herzultraschall zu empfehlen.
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D. NEIN. Wir erkennen hier eine hochgradige Dilatation der Aorta, die insbesondere in der lateralen Aufnahme gut zu erkennen ist und dem Herzschatten ein gestrecktes Erscheinungsbild verleiht. Der linke Vorhof ist geringgradig dilatiert. Der linke Ventrikel erscheint kugelig abgerundet. Zusammen mit den Ergebnissen der klinischen Untersuchung sprechen diese Röntgenbefunde für eine hochgradige Aorten- oder Subaortenstenose. Zur Beurteilung des Grades der Stenose ist ein Herzultraschall zu empfehlen.
Fragen Sie 7
Wenn Ihnen ein Hund mit einem Herzgeräusch und Husten vorgestellt wird, sollten Sie dann in jedem Fall davon ausgehen, dass der Patient ein Lungenödem und eine kongestive Herzinsuffizienz hat?
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FALSCH, auch wenn ein kardiogenes Lungenödem eine mögliche Ursache ist, kann der Husten teilweise oder vollständig respiratorischen Ursprungs sein. Kardialer Husten ist meist auf eine Kompression der Hauptbronchien durch eine oder mehrere vergrößerte Herzkammern zurückzuführen. Röntgenaufnahmen des Thorax dienen der Diagnose und Beurteilung von teilweise sehr komplexen Lungenverschattungen (interstitiell, peribronchial, alveolär, gemischt). Im Falle eines Lungenödems beginnen diese Verschattungen beim Hund in der Regel in der perihilären Region. In der Thoraxaufnahme von Patienten mit kardialem Husten erkennt man unter Umständen die infolge einer Vergrößerung bestimmter Herzkammern (insbesondere des linken Vorhofes) komprimierten Hauptbronchien. Anhand der Thoraxröntgenaufnahmen können darüber hinaus aber auch andere zu Husten führende Atemwegserkrankungen diagnostiziert werden, wie zum Beispiel eine kollabierte Trachea, eine chronische Bronchitis, Pneumonie oder Fremdkörper.
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RICHTIG, auch wenn ein kardiogenes Lungenödem eine mögliche Ursache ist, kann der Husten teilweise oder vollständig respiratorischen Ursprungs sein. Ein kardialer Husten ist meist auf eine Kompression der Hauptbronchien durch eine oder mehrere vergrößerte Herzkammern zurückzuführen. Röntgenaufnahmen des Thorax dienen der Diagnose und Beurteilung von teilweise sehr komplexen Lungenverschattungen (interstitiell, peribronchial, alveolär, gemischt). Im Falle eines Lungenödems beginnen diese Verschattungen beim Hund in der Regel in der perihilären Region. In der Thoraxaufnahme von Patienten mit kardialem Husten erkennt man unter Umständen die infolge einer Vergrößerung bestimmter Herzkammern (insbesondere des linken Vorhofes) komprimierten Hauptbronchien. Anhand der Thoraxröntgenaufnahmen können darüber hinaus aber auch andere zu Husten führende Atemwegserkrankungen diagnostiziert werden, wie zum Beispiel eine kollabierte Trachea, eine chronische Bronchitis oder Fremdkörper.
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